In der KEP-Branche rollen aktuell einige Köpfe. Nach dem bereits Ex-Paket-Chef Jürgen Gerdes bei der Deutschen Post DHL seinen Hut nehmen musste, scheint es nun bei Hermes weiter zu gehen. So sollen der Chef der deutschen Hermes Organisation, Frank Rausch, sowie der Geschäftsführer Operations der Hermes Germany GmbH, Dirk Rahn, entlassen worden sein.
Wer gerade als Top-Manager im KEP-Bereich tätig ist, sollte aufpassen. Wie der Branchendienst KEP-Meldungen in seinem neusten Newsletter vermeldet, musste der Deutschland-Chef von Hermes, Frank Rausch, seinen Hut nehmen. Und um noch eins drauf zu setzen: Auch der Geschäftsführer Operations der Hermes Germany, Dirk Rahn, musste offenbar gehen. Die Meldung zum Aus der beiden Top-Manager folgt damit auf die ebenso überraschende Nachricht der Deutschen Post DHL Group, die Mitte Juni bekannt gab, sich von Vorstand Jürgen Gerdes zu trennen. Besonders pikant bei der Kündigung von Rausch: Dieser soll von Hermes Europe CEO Carole Walker telefonisch über den Rausschmiss informiert worden sein. Auf Nachfrage der Redaktion hat die Otto Group dies deutlich dementiert.
Mittlerweile hat die Otto Group selbst eine Meldungen veröffentlicht. Demnach hat der Aufsichtsrat von Hermes Europe auf seiner heutigen Sitzung Olaf Schabirosky (bisher Geschäftsführer Services und Finanzen) mit sofortiger Wirkung zum CEO von Hermes Germany ernannt. Zu Rauch und Rahn heißt es in der Meldung, dass sich beide im „besten Einvernehmen entschlossen“ haben, Hermes Germany zu verlassen.
Schlechte Geschäftsentwicklung, Probleme mit Partnern
Ähnlich wie bei Gerdes könnten die schlechten Geschäftsentwicklungen des vergangenen Jahres und die operativen Defizite Gründe für die Entlassung sein. Wie im Jahresbericht der Otto Group nachzulesen, hat die Hermes Gruppe zwar deutlich ihren Umsatz steigern können, doch die Neuausrichtung der logistischen Infrastruktur sowie die gestiegenen Personalaufwendungen sorgten am Ende beim EBIT für ein Minus von 5,9 Millionen Euro. Der Sprecher der Otto Group, Thomas Voigt, verweist jedoch darauf, das Hermes Germany im vergangenen Geschäftsjahr einen positiven operativen Ergebnisbeitrag geleistet hat. In Folge der Entwicklung hatte Rausch laut darüber nachgedacht, in Deutschland die Paketzustellung an der Haustür zu einem Extra-Service machen zu wollen und dafür auch einen Aufpreis zu verlangen, so bei KEP-Meldungen zu lesen.
Inwieweit die letzten Negativschlagzeilen in Bezug auf Service-Partner von Hermes mit der Entscheidung von Walker sowie dem Aufsichtsrat zusammenhängen, ist nicht bekannt. Hermes sah sich jedoch auf Grund dieser Vorfälle gezwungen, die Unternehmen schärfer zu kontrollieren und setzte in der Konsequenz auch zwei Partner vor die Tür. Frank Rausch betonte damals jedoch: „Wir legen hohen Wert auf eine rechtmäßige, langfristige und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren 400 Servicepartnern, die in den allermeisten Fällen erfolgreich und unbeanstandet funktioniert.“
Weiterhin soll auch der Umbau der Struktur nur schleppend vorankommen. Laut KEP-meldung soll das bereits 2014 gestartet „Project Blufield“ bisher nur teilweise umgesetzt worden sein.
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